Wahlkampfvorbereitungen in Corona Zeiten

Digitales Fraktionsseminar

Den Abschluss ihres Wahlprogramms markierten die Grebenhainer Sozialdemokraten mit einem digital abgehaltenen Fraktionsseminar. Als Gast konnten der Fraktionsvorsitzende Maximilian Ziegler und der Ortsvereinsvorsitzende Ulrich Höhn dabei den Landrat des Odenwaldkreises, Frank Matiaske, begrüßen. Matiaske beschäftigt sich seit Jahren mit Themen des ländlichen Raumes und Fragen zur Demographie. Er erläuterte, dass sich die Demographiezahlen für Grebenhain von den 1970er Jahren bis zur Deutschen Einheit stabil bei um die 4.800 Einwohner bewegten. Als Folge der Einheit stiegen die Einwohnerzahlen in Grebenhain bis auf 5.300 Einwohner im Jahr 1995. Seitdem nimmt die Einwohnerzahl ab, zurzeit liegt sie nach den Daten des Hessischen Statistischen Landesamtes bei ca. 4.700 Einwohnern.

 

Landflucht hat sich umgekehrt

Dabei, so stellte Matiaske heraus, habe sich der Trend von der Landflucht, der von Anfang der 2000er Jahre bis 2015 anhielt, wieder umgekehrt – laut dem Wanderungssaldo des Statistischen Bundesamtes ziehen deutsche Staatsbürger wieder vermehrt von der Stadt aufs Land. Das eigentliche Problem für ländliche Regionen entstehe dabei durch den Geburten- und Sterbesaldo. Dieser liege im negativen Bereich, es sterben also mehr Menschen als neue geboren werden. Einzig die stärkere Zuwanderung sorge dafür, dass die Gesamtbevölkerungszahl in Deutschland leicht steige. Da der Anteil ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger auf dem Land aber tendenziell niedriger sei, gehe dort die Bevölkerung zurück. Allerdings, so Matiaske, seien dabei die Zahlen der letzten Jahre für Grebenhain erfreulich – zum Beispiel gab es durch einen deutlichen Zuzug von 343 Personen im Jahr 2019 insgesamt ein leichtes Bevölkerungswachstum von knapp 40 Personen.

 

Chancen nutzen!

Insbesondere die Corona-Pandemie mache deutlich, dass das Leben auf dem Land wieder attraktiver werde. Wichtig sei dabei vor allem, dass die Gemeinden weltoffen und zukunftsgewandt sind und ihre Potentiale und Chancen nutzen – so sind schnelles Internet und eine gute Infrastrukturanbindung Grundvoraussetzung im Wettbewerb mit der Stadt. „Vor allem sei es wichtig, dass zum Beispiel Neubaugebiete dazu genutzt werden, Landlust zu prägen und zu verhindern, dass auf dem Land ein „Vorstadtflair“ entstehe – statt Steingärten und eintönigen Fassaden also Natur und Vielfalt“ so Heide Fink, Neubürgerin der Gemeinde und auf Platz 4 des Wahlvorschlages.

 

Gut aufgestellt

Abschließend fasste Klaus Bestvater, Diplom-Informatiker und ebenfalls auf dem Wahlvorschlag der Sozialdemokraten, den Wahlkampf in Corona Zeiten zusammen. Dieser lief für die Sozialdemokraten erfreulich positiv – sehr viele Onlineveranstaltungen und ein eigenes Intranet ermöglichten ein reibungsloses Zusammenarbeiten. Viele Ideen seien gesammelt worden um die Zukunft der Gemeinde zu gestalten und an die gute Entwicklung der vergangenen Jahre anzuknüpfen. Die erarbeiteten Inhalte rund um die fünf Hauptthemen Umwelt und Nachhaltigkeit, Lebenswerte Region, aktives Zusammenleben, Infrastruktur und Wirtschaft können auf der Homepage eingesehen werden.