Bahnhofsmaßnahmen werden für weitere Verbesserungen entlang der Vogelsbergbahn sorgen

Swen Bastian

VOGELSBERGKREIS. Nach dem die Sicherstellung der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf Messers Schneide stand, gibt es nun positive Nachrichten zu vermelden, was die sogenannten Regionalisierungsmittel angeht. Wie der Vorsitzende des SPD-Arbeitskreises Verkehr im Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV), Swen Bastian, mitteilte, konnte in der Sitzung des ZOV-Verkehrsausschusses am Montag berichtet werden, dass Bund und Länder sich über die Fortschreibung und Erhöhung der Regionalisierungsmittel geeinigt haben. Vereinbart sei die Mittel im Jahr 2016 von 7,4 auf 8 Mrd. EUR zu erhöhen und in den Folgejahren jährlich mit einer Rate von 1,8% weiter anzuheben, statt der bisherigen 1,5 Prozent. Auch wurde vereinbart die Mittel des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) im Rahmen der Neuregelung der Bund-Länder Finanzbeziehungen ungekürzt über 2019 hinaus fortzuführen.

Auf Hessen entfallen demnach etwa 600 Millionen Euro pro Jahr, was eine Erhöhung der Mittel um gut 50 Millionen Euro bedeutet. „Allein beim RMV hätte die Abbestellung von Verkehrsleistungen in Höhe von rund 40 Mio. Euro gedroht, sofern eine Aufstockung ausgeblieben wäre. Die Erhöhung der Mittel durch den Bund und die höhere jährliche Dynamisierung sind deshalb eine wichtige Nachricht für alle oberhessischen ÖPNV-Nutzer“, erklärte Bastian. Die Fortführung von unverzichtbaren Angeboten wie dem Vogelberger Vulkanexpress werde mit der Einigung sehr viel wahrscheinlicher. Notwendig sei allerdings eine Zweckbindung gesetzlich festzuschreiben, um zu verhindern, dass die Länderfinanzminister in Versuchung geraten, die Gelder für andere Zwecke auszugeben.

„Dennoch bleibt noch Einiges zu tun: Der überwiegende Teil der zusätzlichen Mittel sollte innerhalb Hessens dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zugeschieden werden, da dieser gegenüber dem Nordhessischen Verkehrsverbund bislang finanziell benachteiligt ist. Auch sollte auch das Land endlich liefern und eigene Mittel für den ÖPNV in Hessen bereitstellen, nachdem der Bund seine Hausaufgaben erledigt hat“, forderte Bastian. Hier seien insbesondere die Grünen gefragt in der schwarz-grünen Koalition Landesmittel für den ÖPNV durchzusetzen, da das Augenmerk der hessischen CDU nicht auf dem öffentlichen Verkehr liege.

Im Rahmen der Sitzung des ZOV-Verkehrsausschusses wurden auch aktuelle Bahnhofsmaßnahmen vorgestellt, die für Verbesserungen entlang der Vogelsbergbahn sorgen werden: Der bereits seit Jahren geplante Einbau eines Aufzuges zum Mittel-Bahnsteig des Alsfelder Bahnhofes wurde von der Bahn nun endlich in die Rahmenvereinbarung aufgenommen. Der Baubeginn ist für 2020 vorgesehen. „Hier hätten wir uns eine schnellere Umsetzung und Bearbeitung durch die Bahn gewünscht, allerdings ist die nun in Aussicht gestellte Realisierung des Aufzugs ein wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit am Alsfelder Bahnhof“, so Bastian. Am Bahnhof Zell-Romrod soll eine Park+Ride (PR) Anlage entstehen, die im Rahmen der Kleinmaßnahmen vom RMV gefördert wird. Auch in Burg- und Nieder-Gemünden soll eine solche Anlage für die Pendler am Bahnhof geschaffen werden. Das ausladende Empfangsgebäude wurde von der Gemeinde gekauft und soll im Zuge der Umgestaltung weichen. Vorgesehen ist auch die Errichtung eines Busbahnhofs in unmittelbarer Nähe zum Haltepunkt der Vogelsbergbahn. Alle Bahnstationen werden darüber hinaus mit einer Dynamischen Fahrgastinformation ausgestattet, durch die eine bessere Information der Reisenden erreicht werden soll. Leider unverändert bleibt hingegen der unbefriedigende Sachstand der Verhandlungen zur Neugestaltung des Bahnhofsumfelds in Lauterbach. „Sowohl die Sicherung der gefahrenen Verkehrsleistungen durch eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel, wie auch die vorgesehenen Bahnhofsmaßnahmen sind wichtige Schritte um die Vogelsbergbahn attraktiv und zukunftsfähig zu halten“, freute sich Bastian über die positiven Nachrichten für ÖPNV in Oberhessen.