Stefanie Löser neue SPD-Vorsitzende

SCHOTTEN (sw). Stefanie Löser heißt
die neue Vorsitzende der Schottener
SPD. Die Mitglieder schenkten der 33-
jährigen Schottenerin während der
Hauptversammlung des Ortsvereins in
der Tagesstätte des Seniorentreffs das
Vertrauen.

Nach vier Jahren an der Spitze hatte
der Vorsitzende Dr. Andreas Drinkuth
aus Altersgründen auf eine weitere
Kandidatur verzichtet. Der 70-Jährige
bleibt allerdings im Vorstand. Er bekleidet
die Position des stellvertretenden
Vorsitzenden. Andere Bewerber
für dieses Amt gab es nicht. Eine weitere
Stellvertreterposition hat nach wie
vor Otto Heinrich Winter inne. Die
Versammlung bestätigte ihn genau wie
Ronny Mohr als Schriftführer und Stefan
Neeb als Schatzmeister. Drinkuth
nimmt zukünftig noch das Amt des
Pressewarts wahr.

Zum erweiterten Vorstand gehören
die Beisitzer – als Vertreter der Ortsbezirke
– Erhard Habelt (Schotten/Betzenrod/
Götzen), Willi Zinnel (Breungeshain/
Busenborn/Michelbach/Rudingshain),
Michael Mohles (Burkhards/
Eschenrod) und Rudolf Massanetz
(Wingershausen/Eichelsachsen)
sowie von der Rainröder Stadtteil-AG
Hans-Dieter Herget. Beratende Funktion
im Vorstand haben Stadtverordnetenvorsteher
Wolfgang Dorfinger, Bürgermeisterin
Susanne Schaab, die
Stadträte Willi Zinnel, Norbert Leibner
und Walter Bruch, Kreisausschussmitglied
Ulrich Madeisky, AfA-Vertreter
Ewald Greulich sowie die Juso-Vorsitzende
Su Heiler.
Zu Beginn der Versammlung streifte
der scheidende Vorsitzende aktuelle
politische Themen. Die Große Koalition
in Berlin habe bereits Einiges auf
den Weg gebracht, etwa den Mindestlohn
und die Rente mit 63, so Drinkuth.
Etwas enttäuscht zeigte er sich
von der Energiepolitik aufgrund der
Stromrabatte für die Industrie. „Ein
Skandal ist zudem, dass Selbsterzeuger Abgaben zahlen sollen“, kritisierte
Drinkuth. Kritisch äußerte er sich über
die Landespolitik, dass die Regierung
aus CDU und Grünen den Landeshaushalt
auf Kosten der Kommunen
sanieren wolle. Seine größte Sorge gelte
der Situation in der Ukraine, wo die
Annexion Russlands gegen das Völkerrecht
verstoße, aber auch die Nato
müsse sich Kritik gefallen lassen, da für
die Ukraine als Anrainerstaat zu Russland
besondere Verträge gelten würden,
die einzuhalten seien.
Zur Bilanz seiner vierjährigen Amtszeit
erwähnte Drinkuth die im Jahr
2010 veranstaltete Reihe der Bürgerdialoge.
2011 sei geprägt gewesen von
drei für die SPD erfolgreich verlaufenen
Wahlen auf kommunaler Ebene,
für das Amt des Vogelsberger Landrats
und schließlich bei der Wiederwahl
von Bürgermeisterin Susanne Schaab.
Im vergangenen Jahr hätten erneut
Wahlkämpfe für Bundes- und Landtag
die Arbeit geprägt. In Schotten habe
die SPD als stärkste Fraktion viel erreicht.
Allerdings habe sich ein bürgerliches
Bündnis gebildet, das sich bei
der Besetzung verschiedener Ämter habe
durchsetzen können. Als „ärgerliche
Entscheidung“ bezeichnete es Drinkuth,
das geplante Nahwärmenetz gegen den Willen der SPD mit einer
Holzhackschnitzelanlage in den Garagen
des alten Feuerwehrstützpunktes
auszustatten. „Wir sind für Holzhackschnitzelbefeuerung,
aber nicht mitten
in der Stadt“, betonte Drinkuth.
„Wir müssen uns verjüngen und neu
aufstellen“, forderte Andreas Drinkuth
abschließend und erwähnte in diesem
Zusammenhang die Bildung der Juso-
Gruppe als motivierendes Zeichen.

Den Berichten aus den Ortsbezirken
entnahmen die Mitglieder, dass offensichtlich
das Interesse am politischen
Mitgestalten bei einigen SPD-Gruppen
nachgelassen habe beziehungsweise
nur noch auf wenigen Schultern ruht.
Der Vogelsberger Kreisvorsitzende
Swen Bastian ging in seinem Grußwort
auf den zurückliegenden Landtagswahlkampf
ein.

Ehrungen

Für ihre langjährige Treue ehrte die
Schottener SPD Horst Grasecker, Stefan
Neeb und Ewald Appel, die dem
Schottener Ortsverein seit 50, 40 beziehungsweise
25 Jahren als Mitglieder
verbunden sind.
Nach kurzen Berichten aus der
Arbeit der politischen Gremien von
Stadt und Kreis debattierte die Versammlung
abschließend noch darüber,
ob in Schotten eine SPD-Geschäftsstelle
eingerichtet werden soll. Fest eingeplant
ist eine Woche vor der Europawahl
ein internationales Sommerfest
im Alteburgpark am Sonntag, 18. Mai.