AfA Ausflug zu Realisten und Visionären in Nordhessen

Die Stadt Kassel mit ihrem historischen Hintergrund zu begreifen und die moderne Entwicklung zu einem der führenden Stadtorte in der Technik der erneuerbaren Energien kennenzulernen war das Ziel der diesjährigen Herbstfahrt der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD des Vogelsbergkreises. Noch bei völliger Dunkelheit fanden sich die Teilnehmer auf dem Betriebshof der Firma Philippi in Groß Eichen ein. Der Vorsitzende Bernhard Bender begrüßte die große Teilnehmergruppe. Auf Grund der zahlreichen Anmeldungen musste der größte Bus des Reiseunternehmens gebucht werden, damit alle einen Sitzplatz bekamen. Über die Autobahn ging die Reise nach Norden zur Firma SMA in Niestetal.

Seit Gründung der Firma SMA im Jahr 1981 ging es um darum, Lösungen für die Nutzung erneuerbarer Energien zu entwickeln. Die Überzeugung, dass eine nachhaltige Energieversorgung möglich und notwendig ist, war stets das Ziel der Entwicklungen bei SMA. Mit weltweit 5000 Beschäftigten, davon 3000 in Niestetal stellt der Betrieb einen der wichtigsten Arbeitgeber in Nordhessen dar. Mit 1000 Ingenieuren in der heimischen Entwicklungsabteilung wird in enger Zusammenarbeit mit der Universität Kassel an der Weiterentwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung gearbeitet. Hierbei hat das Unternehmen sich auf die Systemtechnik für Photovoltaikanlagen spezialisiert. Mit der Produktion einer breiten Vielfalt von Wechselrichtern sowie der Technologie bei dem Energiemanagement hat man in den letzten Jahren einen Spitzenplatz in der Welt erreicht. Die Vision, dass mit einer Unternehmenskultur, die die Beteiligung und Einbindung der Mitarbeiter an der Gestaltung von Arbeitsbedingungen auf allen Ebenen fördert, ein optimaler Unternehmenserfolg erreicht werden kann, ist bei SMA Realität geworden. Der Anspruch, durch sichere und gesunde Arbeitsplätze mit fairer Entlohnung und dem Ausbau einer beteiligungsorientierten Unternehmenskultur optimale Voraussetzungen für ein nachhaltiges Engagement der Mitarbeiter und ihre langfristige Bindung an das Unternehmen zu schaffen, ist realisiert worden.

Nach dem Einführungsvortrag besichtigte die Besuchergruppe das Werk und konnte die neusten Techniken einer modernen Produktion von Wechselrichtern kennenlernen. Insbesondere die neuste Technologie mit SMA – SMART HOME, bei der der Strom aus der hauseigenen Solaranlage mit Hilfe eines SUNNY HOME MANAGERS vorrangig im eigenen Haushalt oder Gewerbebetrieb verbraucht wird, hat zu lebhaften Diskussionen angesichts der steigenden Strompreisen angeregt.

Mit einem Präsent verabschiedete sich die Besuchergruppe von dem Referenten und dem Betriebsratsvertreter und bedankte sich für die spannende Erläuterung der Technik zur Energiegewinnung direkt aus dem Sonnenlicht.

Nach der Mittagspause schloss sich eine geführte Stadtbesichtigung der alten Residenzstadt Kassel an. Zahlreiche historische Gebäude und die gesamte Altstadt von Kassel sind im zweiten Weltkrieg durch den Bombenhagel zerstört worden. Einzelne historische Gebäude und Straßenzüge sind jedoch wieder hergestellt worden. Die reichhaltige Theaterlandschaft, die überwältigenden Gartenanlagen des Bergparks oder der Fuldaauen verdeutlichen die kulturelle Bedeutung Kassels in der Zeit der hessischen Landgrafen. Aber auch der Zuzug der verfolgten Hugenotten prägten das Kasseler Stadtbild und verdeutlichen bis heute die Weltoffenheit der nordhessischen Großstadt.

Mit der neuen Universität, die eine stürmische Entwicklung genommen hat, ist der alte Industriestandort, der von Henschel und der Metallverarbeitung geprägt war, deutlich bereichert worden. Heute ist Kassel das Zentrum Nordhessens und konnte von der Öffnung der innerdeutschen Grenze auch als Dienstleistungszentrum mit optimalen Verkehrsverbindungen mitten in Deutschland profitieren. Die Kunstausstellung der Dokumenta ist im Stadtbild auf Schritt und Tritt präsent. Die Stadtrundfahrt, die am Herkulesdenkmal eine kurze Pause einlegte, verdeutlichte den Teilnehmern, dass mit dem Weltkulturerbe für den Bergpark Wilhelmshöhe ein weiterer wichtiger Schritt für die Bedeutung der Stadt erreicht worden ist. Viele Teilnehmer, die Kassel auch schon vorher kannten, erklärten, dass sie nach dieser eindrucksvollen Führung mit neuen Eindrücken versehen worden sind, die einen weiteren Besuch notwendig machen würden.

Den Abschluss der Herbstfahrt bildete ein gemeinsames Abendessen in der Oase in Groß Felda. Mit zufriedenen Reiseteilnehmern konnte in einer gemütlichen Runde der Tag nochmals diskutiert werden. Der Vorsitzende bedankte sich für die gute Disziplin, die eine so große Gruppe zusammengehalten habe und verwies auf die nächste Veranstaltung der AfA im Januar 2014 in Sickendorf.