„Mieter und Eigentümer könnten gleichermaßen von gezielten Anreizen zur energetischen Sanierung profitieren“

VOGELSBERGKREIS. Kürzlich traf sich der heimische Landtagskandidat und SPD-Kreisvorsitzende Swen Bastian mit Vertretern des Mieterbundes, um über die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt im Vogelsbergkreis zu sprechen. Nicht nur im Ballungsraum sei guter und bezahlbarer Wohnraum knapp, auch in den ländlichen Gebieten stehe der Wohnungsmarkt vor großen Herausforderungen, die es anzupacken gelte.

„Zahlreiche Mieter im Vogelsbergkreis wohnen in älteren Häusern oder Wohnungen, die zum überwiegenden Teil von Privatleuten vermietet werden“, sagte die Vorsitzende des DMB-Vogelsbergkreis Hildegard Maaß. Insbesondere sozial schwächere Familien lebten häufig in unsanierten Wohnungen, die auf Grund ihrer schlechten Energiebilanz und der hohen Energiepreise bei Berücksichtigung sämtlicher Kosten nicht billig seien. In vielen Fällen bestehe Handlungsbedarf.

Investitionen erfolgten aber dennoch oftmals nicht, da sich viele private Eigentümer eine Sanierung nicht leisten könnten oder diese wirtschaftlich ohne eine Weitergabe hoher Kosten an die Mieter nur schwer darstellbar sei. Bastian und die Vertreter des Mieterbundes waren sich darin einig, dass die Belastungen für notwendige energetische Sanierungen nicht allein auf die Mieter abgewälzt werden könnten.

„Ohne gezielte Anreize wird es auch künftig zu wenige Investitionen im Vogelsbergkreis geben. Deshalb muss Wohnungspolitik nicht nur für den Ballungsraum sondern auch passgenau für die Probleme im ländlichen Raum gemacht werden“, sagte SPD-Landtagskandidat Swen Bastian. „Wir schlagen vor auf die Gewinnausschüttungen der KfW zu verzichten und stattdessen eine Milliarde Euro pro Jahr für eine soziale Energiewende in der Energieeffizienz zu binden. Damit würden Hessen knapp 100 Millionen Euro für ein Programm zur energetischen Sanierung des Wohnungsbestandes zur Verfügung stehen“, sagte Bastian. Die Förderung müsse so ausgestalten werden, dass diejenigen Vermieter den Zuschlag erhalten, bei denen die Mehrbelastung der Mieter gering und tragbar ausfalle. „Da den Mietern nach einer Sanierung Einsparungen bei den Energiekosten zugutekommen, würden Mieter und Eigentümer gleichermaßen profitieren. Der Sanierungsstau im Vogelsbergkreis könnte so Stück für Stück abgearbeitet werden, ohne Mieter zusätzlich zu belasten und Eigentümer wirtschaftlich zu überfordern“, sagte Bastian.

Der SPD-Landtagskandidat zeigte sich im weiteren Verlauf des Austauschs beeindruckt vom vielfältigen Beratungsangebot das der Mieterbund Vogelsbergkreis seinen Mitgliedern anbietet. Zwischen 500 und 600 Beratungen würden im Jahr im Kreis durchgeführt, erklärte Rechtsanwalt Karsten Schmidt aus Ulrichstein, Berater des Mieterbundes Vogelsbergkreis. Rund 430 Mitglieder profitieren von der ehrenamtlichen Beratung des Vereins, der dem Deutschen Mieterbund angehört. Der Vorstand, der die aktive Beratung der Mieter im Vogelsberg sicherstellt, freut sich auf die Mitarbeit von neuen Mitgliedern und Interessierten.