SPD: Diakonisches Werk wichtiger Baustein des sozialen Netzwerks im Voglesberg

Peter Leiding und Martina Heide-Ermel vom Diakonischen Werk, Fraktionsvorsitzender Matthias Weitzel und der SPD Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Swen Bastian (v.l.n.r.).

Vor einigen Tagen konnte der Fraktionsvorsitzende Matthias Weitzel mit Martina Heide-Ermel und Peter Leiding Gäste vom Diakonischen Werk Vogelsberg bei der SPD Kreistagsfraktion begrüßen. Frau Heide-Ermel, seit einem halben Jahr die Leiterin des Diakonischen Werks im Vogelsberg, nutzte die Gelegenheit, sich und die Arbeit ihrer Einrichtung vor der SPD-Fraktion vorzustellen. Im Jahr 2013 zählte nach Angaben von Heide-Ermel Armut und insbesondere die Kinderarmut zu den Schwerpunktthemen der Arbeit der Vogelsberger Diakonie.

Neben zahlreichen weiteren Bereichen wie Ehe-,Paar-, Eltern-, Schwangeren- und Sozialberatung gehört die Wohnungslosennotfallhilfe der Einrichtung „La Strada“ in Alsfeld zu den wichtigen Tätigkeitsfeldern. Hierzu gehört eine Fachberatungsstelle, der Tagesaufenthalt, ein Übergangswohnheim, Betreutes Wohnen sowie die Aufsuchende Sozialarbeit. Mit dem Übernachtungsheim in Alsfeld steht ein niedrigschwelliges Angebot zur Verfügung. Mit 14 Betten und – für viele Nichtsesshafte sehr wichtig – der Möglichkeit Tiere mitzubringen, wird die Einrichtung gut genutzt, wie Belegungszahlen von rund 90% zeigten.

Insgesamt befinden sich in der Betreuung über 50 Menschen täglich, die kontinuierlich Angebote benötigen. Menschen, die aus allen sozialen Netzwerken herausgefallen sind, befinden sich in diesen Angeboten. Hier bedarf es der schnellen und unkomplizierten Hilfe, da die Wohnungslosennotfallhilfe oftmals der letzte Rettungsanker ist. Die Finanzierung der Einrichtung erfolgt über den Landeswohlfahrtsverband und Mittel des Vogelsbergkreises. „Für uns ist es wichtig, dass diese Hilfe des Kreises auch in den nächsten Jahren erhalten bleibt“, betonte der SPD Fraktionsvorsitzende Matthias Weitzel

Ein relativ neues Betätigungsfeld stellte Peter Leiding mit der Täterarbeit bei häuslicher Gewalt vor. Im vergangenen Jahr gab es im Vogelsberg 133 aktenkundige Taten häuslicher Gewalt; die Täter waren wie andernorts zu ca. 85 % Männer und zu ca.15 % Frauen. Die Beratungsarbeit soll dazu führen, dass die Täter auf der Basis eines stabilen Selbstbewusstseins Konflikte gewaltfrei lösen können und so Wiederholungstaten vermieden werden. So wird Täterarbeit aktiver Opferschutz. Nach Ansicht von Leiding wäre es hilfreich, wenn die Beratungen im Rahmen eines eventuellen strafrechtlichen Verfahrens als verbindliche Auflage vorgeschrieben würden.

Für das Diakonische Werk wäre es nach Aussagen von Frau Heide-Ermel wichtig, für dieses Beratungsangebot eine finanzielle Planungssicherheit zu erhalten. Momentan wird die Finanzierung aus Mitteln der Diakonie und der Glücksspirale finanziert, für einen dauerhaften Erhalt des Angebots müssen noch die finanziellen Mittel gefunden werden. In diesem Kontext wurde auch das Verfahren des „Täter-Opfer-Ausgleichs“ angesprochen, das nach dem Willen der Koalition auch im Vogelsbergkreis eingeführt werden soll. Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Swen Bastian betonte, die Arbeit des Diakonischen Werks sei ein wichtiger Baustein des sozialen Netzwerks im Vogelsberg. Dies müsse weiterhin unterstützt werden. Die SPD-geführte Kreiskoalition habe sich zum Ziel gesetzt, so Bastian, eine präventive Sozialpolitik zu betreiben, die sich individuellen Problemlagen zuwendet, bevor diese zu schwer lösbaren Dauerproblemen geworden seien. Deshalb werde der Ausbau von Präventionsmaßnahmen angestrebt. In Trägerkonferenzen sollten die Aufgabenschwerpunkte zwischen dem öffentlichen Träger und den freien Trägern abgestimmt und koordiniert werden, um eine bestmögliche Aufgabenwahrnehmung und Vertragssicherheit bei den Angeboten sicherzustellen.