Bastian und Kömpel beim SPD-Bundesparteitag

AUGSBURG/VOGELSBERGKREIS. Am Bundesparteitag der SPD am vergangenen Sonntag in Augsburg nahmen auch Vertreter der SPD aus dem Vogelsbergkreis und dem Landkreis Fulda teil. Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Swen Bastian aus Alsfeld und SPD-Bundestagskandidatin Birgit Kömpel aus Eichenzell-Büchenberg zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Bundesparteitages, auf dem das Regierungsprogramm der SPD von den mehr als 600 Delegierten einstimmig verabschiedet wurde.

Beifall gab es von den heimischen SPD-Vertretern für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der in seiner rund 80-mimütigen Rede die zögerliche Politik der Bundesregierung bei der Eindämmung des Steuerbetruges dafür verantwortlich machte, dass etwa wichtige Bildungsangebote nicht ausreichend finanziert werden könnten. Es könne nicht sein, dass Einige glaubten, Schulen und öffentliche Infrastruktur zwar für sich nutzen zu können, aber gleichzeitig keine Steuern in Deutschland zahlten. „Deshalb sind Steueroasen in Wahrheit Gerechtigkeitswüsten", stimmten Bastian und Kömpel mit Steinbrück überein. Steinbrücks Position zur Frauenförderung fand ebenfalls die Zustimmung der Kandidaten. Nach wie vor, werde es in Deutschland jungen Frauen schwer gemacht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Es fehlten noch immer gute Betreuungsangebote für Kinder sowie Angebote für pflegebedürftige Angehörige. Auch der Wiedereinstieg nach der Elternzeit sei für viele Frauen ein großes Problem. "Wir wollen mehr tun für die Frauen als Frau Bundeskanzlerin und die Frauenministerin", sagte Kanzlerkandidat Steinbrück.
Bereits die Fahrt von Hauptbahnhof zum Parteitag im Augsburger Messezentrum nutzen Bastian und Kömpel für interessante Gespräche. Die beiden teilten sich Ihr Taxi mit dem Gesundheitspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Prof. Dr. Karl Lauterbach. „Für mich waren die offensichtlichen Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem Hauptmotivation aktiv Politik zu machen“, sagte Landtagskandidat Swen Bastian, der im Jahr 2001 an Krebs erkrankt war und damals viel Zeit in Arztpraxen und Krankenhäusern verbracht hatte. „Ich habe erlebt, dass Menschen medizinisch sinnvolle Untersuchungen und Therapien vorenthalten wurden, nur weil sie der falschen Krankenkasse angehört haben. Hätte ich das nicht selbst miterlebt, dann hätte ich nie geglaubt, dass so etwas in Deutschland überhaupt möglich ist: Ein System das geschaffen wurde um kranken Menschen zu helfen, verweigert die sinnvollste Form der Hilfe – und das letztendlich nur aus finanziellen Gründen. Dies ist aus meiner Sicht an Unmoral und Unanständigkeit nicht zu überbieten“, sagte Bastian. Deshalb müsse die Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland beendet und durch eine solidarische und gerechte Bürgerversicherung ersetzt werden, die durch die Einbeziehung von Besserverdienenden sowie aller Einkommensarten, also auch von Kapitalerträgen und Mieteinnahmen, eine dauerhaft stabile Finanzierungsgrundlage für eine gute Gesundheitsversorgung aller Bürger schaffen solle. Mit ihrem Regierungsprogramm hat die SPD am Sonntag in Augsburg auch das Konzept für die solidarische Bürgerversicherung beschlossen.
„Mit dem einstimmigen Votum des Bundesparteitages hat sich die SPD inhaltlich klar positioniert. Im Zentrum unserer Anstrengungen steht eine starke, gerechte und solidarische Gesellschaft, die Chancen nicht nach der Dicke des Geldbeutels vergibt. Wir freuen uns nun auf einen engagierten und hochmotivierten Wahlkampf vor Ort und viele Gespräche mit den Vogelsbergern, damit es nach dem 22. September wieder gerechter zugeht in Hessen und in Deutschland", so die beiden Kandidaten Bastian und Kömpel zum Abschluss.

Foto: Nach der gemeinsamen Taxifahrt: Der Gesundheitspolitiker Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundestagskandidatin Birgit Kömpel und der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Swen Bastian in Augsburg.