Gemeinsam mit der SPD Vogelsberg und dem Bundestagsabgeordneten Rüdiger Veit rufen die Jusos Vogelsberg alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich am Samstag den 10.11.2012 den Protesten gegen den geplanten Fackelmarsch der Jungen Nationalen aus Thüringen, Bayern und Hessen zu beteiligen. Die Stadt Hünfeld hat die Demonstration der Nazis zwar verboten, doch diese haben beim Verwaltungsgericht in Kassel Beschwerde eingelegt. Die Erfahrung hat leider viel zu oft gezeigt, dass solche Kundgebungen in letzter Minute unter strengen Auflagen dennoch zugelassen werden, erläutert Patrick Krug, Vorsitzender der Jusos Vogelberg.
Rüdiger Veit hatte am vergangenen Donnerstag im Rahmen seiner erneuten Nominierung als Direktkandidat zur Bundestagswahl an den Jahrestag der Aufdeckung der NSU-Morde erinnert und sein Bestürzen darüber zum Ausdruck gebracht, dass nach deren Bekanntwerden kein Ruck durch die Gesellschaft gegangen sei. Wir haben an diesem Beispiel alle gesehen, was passieren kann wenn man sich den Nazis nicht konsequent in den Weg stellt und unmissverständlich klarmacht, dass ihre fremdenfeindliche und menschenverachtende Einstellung in unserer multikulturellen Gesellschaft keinen Platz hat, erklärt das Vorstandsmitglied der Jusos, Sarah Schlitt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir den Nazis am Samstag in einem breit Aufgestellten gesellschaftlichen Bündnis gegenübertreten. Unsere Region darf nicht zu einem Rückzugsort für Menschen mit braunem Gedankengut werden, fügt sie hinzu.
Der Vorsitzende der Vogelsberger SPD, Swen Bastian, machte deutlich, dass die Vogelsberger Sozialdemokraten an der Seite des Hünfelder Aktionsbündnisses gegen Rechts stehen. Dies gelte insbesondere auch vor dem Hintergrund der jüngsten Vorfälle in Alsfeld, wo durch Rechtsradikale Mitglieder der Piratenpartei bedroht und ihr Infostand zerstört wurde. Wir beobachten diese Vorfälle mit großer Sorge. Wenn nun auch noch Rechtsradikale rund um den Gedenktag für die Opfer der Reichsprogromnacht einen Fackelzug veranstalten wollen, ist dies an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Hier sind alle Demokraten gefordert aktiv zu werden, so Bastian.
Unabhängig von der Entscheidung des Verwaltungsgerichts wird die Gegendemonstration und die zahlreichen anderen Aktionen die an diesem Tag geplant sind stattfinden. Beginn ist um 17 Uhr in Hünfeld, die evangelische Kirche zeigt um 19 Uhr den Film Sophie Scholl.