SPD Vogelsbergkreis spricht sich einstimmig für Bettina Müller als Bundestagskandidatin aus

VOGELSBERGKREIS. Der Vorstand des SPD Unterbezirks Vogelsbergkreis hat sich am Donnerstagabend in Schotten einstimmig für Bettina Müller als Bundestagskandidatin im neuen Wahlkreis 175 ausgesprochen. Die 53-jährige Juristin habe die ungeteilte Zustimmung der Versammlung erfahren und sei ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung vom Vorstand der Partei nominiert worden, teile der SPD-Unterbezirksvorsitzende Swen Bastian mit. Zuvor hatte sich Bettina Müller dem SPD-Kreisvorstand und den Parteimitgliedern aus der Stadt Schotten vorgestellt und ihre politischen Ziele für die Bundestagskandidatur erläutert. In der anschließenden Diskussion habe Müller, die als aktive Kommunalpolitikern die Probleme des vorwiegend ländlich geprägten Wahlkreises 175 genau kenne, Sympathie und Zustimmung von den versammelten Vertretern der SPD Vogelsbergkreis erfahren.

Vor ihrem Jurastudium absolvierte Bettina Müller, die heute als Rechtsanwältin tätig ist, eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete als Gemeindeschwester. Seit dieser Zeit engagiert sie sich in der Gewerkschaft. Bei der Vorstellung ihrer politischen Ziele für die Vertretung der Region im Bundestag legte die Bewerberin einen Schwerpunkt auf die positive Entwicklung des ländlichen Raumes. Gerade die oftmals benachteiligten Regionen müssten in Berlin gut vertreten sein, um sich den demografischen Herausforderungen zu stellen und für Familien wie ältere Menschen attraktiv zu bleiben, erklärte Müller. Es sei geradezu abenteuerlich, dass laut Statistik bei der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum eine Überversorgung vorhanden sei. Da die Ärzte auch in den ländlich geprägten Regionen geballt in den Zentren größerer Kommunen zu finden seien, fehle es in der Fläche an erreichbaren hausärztlichen Angeboten. Müller sprach sich daher für eine Strukturveränderung bei der Bedarfsplanung aus: „Um eine gute ärztliche Versorgung auch in der Fläche sicherzustellen, müssen Bedarfsermittlung und Planung künftig kleinräumiger erfolgen“, sagte die SPD-Bewerberin. Im Bereich der Pflegekräfte müsse mehr Fachpersonal ausgebildet werden, um dem zunehmenden Bedarf gerecht zu werden. Einigkeit herrschte auch in der Forderung nach einer Neuordnung des Arbeitsmarktes. Leih- und Zeitarbeit sowie der dauerhafte Einsatz von Praktikanten müssten eingeschränkt werden. Neben einem gesetzlichen Mindestlohn, durch den es Vollzeitbeschäftigten ermöglicht werden solle ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, ohne beim Amt aufstocken zu müssen, sprach man sich auch für Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente aus. Positiv bewertet wurden auch Pläne zur Verbesserung bei der Rente, wonach Arbeitnehmern nach 45 Versicherungsjahren ein abschlagsfreier Rentenbezug ermöglicht werden solle.
„Bettina Müller hat für ihre Bundestagskandidatur die volle Unterstützung der SPD Vogelsbergkreis. Ihr hervorragendes Nominierungsergebnis macht deutlich, dass die designierte Kandidatin die Besonderheiten des Vogelsbergkreises kennt. Es ist unser Wunsch mit Bettina Müller eine starke Stimme für die Region nach Berlin zu schicken“, sagte der SPD-Kreisvorsitzende Swen Bastian.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde Sarah Schlitt aus Antifttal als weitere Bewerberin für die Landesliste der SPD zur Bundestagswahl vorgeschlagen. Die 25-jährige Politologin arbeitet im Büro des südhessischen Juso-Bezirksverbandes in Frankfurt und macht eine Zusatzausbildung als Mediendesignerin. Schlitt, die sich im Bundestagswahlkampf in ihrem Heimatwahlkreis Gießen-Alsfeld aktiv mit einbringen möchte, engagiert sich im gewerkschaftlichen Bereich und legt einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Stärkung von Toleranz und den Kampf gegen Gewalt und Rechtsextremismus. Auch Sarah Schlitt wurde ohne Gegenstimmen und Enthaltungen einstimmig als Bewerberin für die Landesliste vorgeschlagen. Die abschließende Entscheidung über die Kandidaturen fällt im November auf zwei Wahlkreiskonferenzen der SPD, bei denen Parteimitglieder und Delegierte die Bundestagskandidaten in geheimer Wahl bestimmen werden.

Foto: Zufriedene Gesichter im Anschluss an die Vorstandssitzung: Bettina Müller und Sarah Schlitt (Mitte) mit dem SPD-Kreisvorsitzenden Swen Bastian (5. von links) sowie weiteren Mitgliedern des SPD-Unterbezirksvorstandes und Vertretern des SPD-Ortsvereins Schotten.