
ALSFELD. Nach der Vorstellung des Gutachtens von Andree-Consult zum Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises in Alsfeld, besteht nach Ansicht der SPD Alsfeld die dringende Notwendigkeit eines politischen Grundsatzbeschlusses für eine gemeinsame Lösung mit der kommunalen Klinik in Bad Hersfeld. Das Gutachten von Andree-Consult kommt zu dem klaren Ergebnis, dass unser Kreiskrankenhaus keine Chance hat, im harten Wettbewerb des Gesundheitsmarktes allein zu bestehen. Das Haus braucht einen geeigneten kommunalen Partner, mit dem es gut und effektiv zusammenarbeiten kann, erklärte Swen Bastian, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Alsfeld. Das Gutachten habe bestätigt, dass sich das Krankenhaus in Alsfeld sehr gut mit der Klinik Bad Hersfeld ergänzen würde, so Bastian weiter. Die Kreispolitik müsse die gelieferten Ergebnisse nun zur Kenntnis nehmen und anhand der Realitäten eine zeitnahe Entscheidung zur Sicherung des Krankenhauses in kommunaler Verantwortung treffen.
Die unabhängige Untersuchung von Andree-Consult bekräftigt die klare Position der SPD zu einem starken kommunalen Verbund mit Bad Hersfeld, die bereits vor mehr als zwei Jahren im Kreistag diskutiert wurde. Es ist dennoch alles andere als befriedigend im Nachhinein auf diese Weise Recht zu behalten, denn wir könnten mit dem Kreiskrankenhaus heute schon bedeutend weiter sein, sagte Stephan Hanisch, Mitglied des SPD-Ortsvereinsvorstandes.
Nicht geeignet um die Probleme des Hauses zu lösen sei auch der jüngste Vorschlag der CDU Kreistagsfraktion und des Alsfelder CDU-Bürgermeisterkandidaten Stephan Paule, die dafür plädiert hatten das Kreiskrankenhaus solle alleine und ohne Partner weiter arbeiten. Das Gutachten kommt zu dem klaren Ergebnis, dass die Kreiskrankenhaus Alsfeld GmbH in spätestens sechs Jahren Insolvenz anmelden müsste, wenn man dem Vorschlag von Herrn Paule und der CDU folgen würde, stellte Bastian klar. Auf Grund der enormen Bedeutung des Alsfelder Kreiskrankenhauses für die Gesundheitsversorgung im Vogelsbergkreis und die Arbeitsplätze der rund 600 Beschäftigten müsse man alles daran setzen eine Privatisierung zu verhindern und das Krankenhaus in öffentlicher Verantwortung wirtschaftlich weiter zu führen. Aus diesem Grund eignet sich das das Thema auch überhaupt nicht, um sich damit im Rahmen eines Wahlkampfes persönlich profilieren zu wollen. Gefragt ist eine tragfähige Entscheidung des Kreistages und kein Schaulaufen eines Bewerbers um das Alsfelder Bürgermeisteramt, bekräftigte Florian Sauermann, SPD-Kommunalpolitiker aus Alsfeld. Für risikoreiche politische Experimente auf Kosten von Patienten und Beschäftigten stehe die SPD nicht zur Verfügung.
Nun ist es an der Kreispolitik über die Zukunft des Krankenhauses zu entscheiden. Ich habe den Wunsch, dass man die Auseinandersetzungen der Vergangenheit beendet und einen parteiübergreifenden Grundsatzbeschluss für eine kommunale Partnerschaft beim Kreiskrankenhaus trifft, erklärte SPD-Chef Bastian. Es wäre ein Zeichen der Größe und nicht der Schwäche, wenn die CDU nach der Vorstellung des Gutachtens ihre seitherige Position fallen lässt und sich auf Grundlage der vorgelegten, objektiven Zahlen für eine kommunale Lösung mit Hersfeld öffnet, so Bastian. Weiteres Parteiengezänk um die Zukunft des Kreiskrankenhauses bringt uns keinen Schritt weiter. Angesichts der verfahrenen politischen Lage gilt es jetzt, eine Entscheidung der Vernunft zu treffen. Nach allem was das unabhängige Gutachten von Adree-Consult an harten Fakten zu Tage gefördert hat, kann diese Entscheidung nur ein Grundsatzbeschluss für die Verbindung mit der kommunalen Klinik in Bad Hersfeld bei gleichzeitiger Zusammenarbeit mit dem Eichhof-Krankenhaus in Lauterbach sein, erklärten die SPD-Vertreter. Ein parteiübergreifender politischer Schulterschluss stärke dabei die Position des Alsfelder Kreiskrankenhauses und sei ein wichtiges Signal an die Beschäftigten und die Patienten, appellierten die Alsfelder Sozialdemokraten an die Mitglieder der weiteren im Vogelsberger Kreistag vertretenen Fraktionen.