Willy-Brandt-Medaille für Weinberger

HERBSTEIN (dg). Eine Satzungsänderung sowie Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft standen im Mittelpunkt einer Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Herbstein im Hotel Ristorante Herbstein. Vorsitzende Stephanie Kötschau zeigte sich bei der Begrüßung erfreut über die gute Beteiligung an der Veranstaltung und begrüßte besonders den Ersten Kreisbeigeordneten und zukünftigen Landrat Manfred Görig.

Erster wichtiger Tagesordnungspunkt war dann eine Änderung der in 1975 beschlossenen Satzung des Ortsvereins. Hier wurde der Paragraph vier mit einem neuen Absatz „Ehrenmitgliedschaft“ versehen. Einstimmig war die Entscheidung, folgenden Wortlaut hinzuzufügen: „Mit Zustimmung der Mitgliederversammlung können Mitglieder des Ortsvereins, auf Grund ihrer besonderen Verdienste und Aktivitäten für den Ortsverein, zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Vorschläge hierzu können durch jedes Mitglied in der Mitgliederversammlung eingebracht werden. Die Ehrenbezeichnung richtet sich nach der zuletzt oder überwiegend ausgeübten Funktion. Das Ehrenmitglied erhält Einladungen zu allen Sitzungen des Ortsvereins, an denen es mit beratender Stimme teilnehmen kann“.

Nach der Satzungsänderung wurde der langjährige Vorsitzende Hermann Weinberger zum Ehrenvorsitzenden vorgeschlagen und auch einstimmig gewählt. Die Überreichung der dazugehörigen Ehrenurkunde nahm Vorsitzende Stephanie Kötschau vor, und SPD-Landtagsabgeordneter und SPD-Unterbezirksvorsitzender Manfred Görig verlieh dem neuen Ehrenvorsitzenden, der seit dem 1. Januar 1969 Parteimitglied ist, für besondere Verdienste in der SPD die Willy-Brandt-Medaille.

Für 40-jährige Mitgliedschaft ehrten Görig und Kötschau dann Karl Schneider (Stockhausen), Richard Funk (Altenschlirf) und Heinrich Henkel (Steinfurt) mit Ehrenurkunde und Ehrennadel. Die drei Geehrten, so war zu hören, zählen alle zu den Gründungsmitgliedern des Herbsteiner SPD-Ortsvereins.

Für die Geehrten dankte Karl Schneider und erinnerte an die Zeit des Eintritts in die SPD. In 1972 sei Willy Brandt Bundeskanzler gewesen und ein Mißtrauensvotum wegen seiner Ostpolitik sei gescheitert. Die führenden Köpfe der Baader-Meinhoff-Bande wurden gefasst und die Olympischen Spiele in München hätten mit einem schrecklichen Attentat geendet. Traumpreise habe man beim Heizöl mit 19 Pfennig und beim Benzin mit 57 Pfennig verzeichnet. Hier gebe es zwar heute auch Traumpreise, aber diesmal nach oben.

Positives berichtete dann Kirsten Antritter-Boß über die Arbeit der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. So bestehe seit der letzten Kommunalwahl eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen. Problemlos sei auch der Wechsel beim Magistrat von Ute Schmelz zu Josef-Pius Müller verlaufen.

Manfred Görig informierte dann über die Arbeit aus dem Kreistag und bezeichnete das erste Jahr mit der neuen Koalition als sehr gut. So sei nach eineinhalb Jahren Stillstand wieder die Sportförderung aufgenommen worden. Es seien 120 000 Euro bereitgestellt worden, die zur Jugendförderung, Förderung von Baumaßnahmen und zur Förderung langlebiger Sportgeräte Verwendung finden sollen. Ausführlich informierte er auch über das Kreiskrankenhaus Alsfeld und machte deutlich, dass hier innerhalb der nächsten Monate eine Lösung gefunden werden müsse. Weitere Themen seines Grußwortes waren die Versorgung mit schnellem Internet, sinkende Schülerzahlen und der kommunale Rettungsschirm. Letzteren bezeichnete er als viel zu klein und damit auch nicht ausreichend.

Abschließend teilte die Vorsitzende mit, dass in Kürze zu einem Bürgergespräch eingeladen werden soll, bei dem die Energiegenossenschaft Vogelsberg ihre Projekte und Beteiligungsmöglichkeiten vorstellen soll. Vorschläge für den Ehrenamtspreis des SPD-Bezirks Hessen-Süd sollten in Kürze eingereicht werden.