
VOGELSBERGKREIS. Am gestrigen Freitagvormittag sind die Landräte aus zahlreichen hessischen Kreisen zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch nach Alsfeld-Eudorf gekommen. Thema war die prekäre Finanzausstattung der hessischen Landkreise. Der Deutsche Landkreistag habe festgestellt, dass die Entwicklung der Kreisfinanzen in Hessen im Vergleich zu den anderen Bundesländern außerordentlich besorgniserregend sei, erklärte Wolfgang Schuster (SPD), Landrat des Lahn-Dill-Kreises. Schuster war mit weiteren sozialdemokratischen Amtskollegen und Kreisbeigeordneten nach Alsfeld-Eudorf gekommen, auch um Manfred Görig vor der entscheidenden Landrats-Stichwahl am Sonntag zu unterstützen. Die Landräte bekräftigten ihre Absicht, eine Verbesserung der Finanzausstattung der Landkreise auch juristisch gegen das Land Hessen einzuklagen.
Alle 21 hessischen Landkreise konnten im Jahr 2011 ihren Haushalt nicht ausgleichen. Diese Tatsache sei ein Zeichen dafür, dass es sich bei dem Finanzierungsproblem in erster Linie um einen strukturellen Webfehler bei der Verteilung der Finanzmittel handele, der einer dringenden Korrektur durch die Landesregierung bedürfe. Sofern diese aber keine politische Initiative zur Verbesserung der kommunalen Finanzausstattung ergreife, müssten die Kreise den Rechtsweg ausschöpfen, um in Hessen eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation zu erreichen, waren sich die Landräte einig. Landratskandidat Manfred Görig, der an dem Gedankenaustausch in Eudorf teilgenommen hat, kann auf weitere Unterstützung zählen: Die anwesenden Landräte wünschen sich Görig als neuen Kollegen im Vogelsbergkreis. Ein guter Landrat muss wichtige Zukunftsentscheidungen vorbereiten und umsetzen. Dazu braucht er eigene Ideen und Gestaltungswillen. Verwalten allein ist heute nicht ausreichend, um die Entwicklung eines Kreises positiv voranzutreiben und etwas für die Bürger zu erreichen, sagte Erich Pipa, Landrat des benachbarten Main-Kinzig-Kreises am Rande der Zusammenkunft in Eudorf.