VOGELSBERGKREIS. Die Kreiskoalition aus SPD, Bündnis 90/Grüne und den Freien Wählern beantragt zur Kreistagssitzung am 26. September, dass bei der künftigen Errichtung und Sanierung von Liegenschaften des Vogelsbergkreises der Passivhausstandard verbindlich anzuwenden ist. Bei der Planung und Errichtung von Neubauten soll der Jahresheizwärmebedarf unterhalb einer Obergrenze von maximal 15 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr liegen. Bei der grundhaften Sanierung bestehender Gebäude sollen passivhaustaugliche Komponenten wie Fenster, effiziente Dämmung und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung von 85% verwendet werden, die einen maximalen Jahresheizwärmebedarf von 25kWh pro Quadratmeter ermöglichen sollen.
Bei den Erweiterungsbauten am Albert-Schweitzer- Gymnasium in Alsfeld, dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Lauterbach und der Digmudisschule in Schotten hat der Vogelsbergkreis bereits positive Erfahrungen mit dem Passivhausstandard gesammelt. Mit dem nun eingebrachten Antrag möchte die Koalition den Anspruch des Vogelsbergkreises unterstreichen, Vorbildregion für eine effiziente Nutzung von Energie zu sein, erklärte der SPD-Kreisvorsitzende Manfred Görig. Energieeffizienz und Energieeinsparung würden angesichts steigender Energiepreise immer wichtiger. Durch die Zugrundelegung des Passivhausstandards für Neubauten und Sanierungen von Kreisgebäuden könnten erhebliche Energie- und Nebenkosteneinsparungen erzielt werden. Darüber hinaus Steigere man damit die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und senke den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 Gases.
Auch unter finanziellen Gesichtspunkten ist es sinnvoll, alle Baumaßnahmen des Kreises künftig als Passivhaus zu planen und zu realisieren. Die Entwicklung der Energiepreise bewirkt, dass die zur Realisierung erforderlichen Investitionen innerhalb weniger Jahre amortisiert werden können, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Weitzel. Daher sei die geplante Einführung eines grundsätzlichen Passivhausstandards für kreiseigene Gebäude im Vogelsbergkreis nicht nur eine klima- und energiepolitische sondern auch eine wirtschaftliche Maßnahme, die dem Kreis künftig dabei helfe, die Ausgaben für Energie und Nebenkosten deutlich zu senken.