Görig (SPD): „Die Behindertenhilfe ist ein wichtiger Baustein der Sozialpolitik im Kreis“

VOGELSBERGKREIS. Der Vogelsberger SPD-Landtagsabgeordnete und Landratskandidat Manfred Görig besuchte in der vergangenen Woche die Werkstatt der Behindertenhilfe Vogelsbergkreis e.V. in Alsfeld-Altenburg. Im Gespräch mit der Vorsitzenden Katja Diehl und den Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes, Frank Haberzettl und Walter Fricke, informierte sich der SPD-Politiker über die Arbeit der Behindertenhilfe, die an ihren vier Standorten in Alsfeld, Altenburg, Lauterbach und Herbstein rund 700 Menschen beschäftigt. Über 480 Mitarbeiter mit Behinderung werden zurzeit in den vier Werkstätten im Vogelsbergkreis ausgebildet oder haben langfristig einen an ihren Fähigkeiten orientierten Arbeitsplatz in einem der vielfältigen Arbeitsbereiche gefunden.

Die Behindertenhilfe hat vor über 30 Jahren als Vorreiter mit ihrer Arbeit durch die Schaffung von Werkstattplätzen begonnen. Heute gehören neben den Werkstätten für behinderte Menschen und der REHA-Werkstatt auch ein Wohnheim sowie seit nunmehr 20 Jahren ein ambulant betreutes Wohnen mit zu dem Angebot des Vereins. Die ISO-zertifizierten Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten in enger Kooperation mit Firmen und Auftraggebern aus der Region. „Der Produktionserlös kommt dabei voll den behinderten Menschen zugute“, erklärte Frank Haberzettl. Die Stärke der Werkstätten sei es, sich Nischen in vielfältigen Arbeitsbereichen zu suchen und diese auszufüllen, so Walter Fricke.

Das was möglich sei, wolle man auch möglich machen.
Eine Frühförder- und Beratungsstelle bietet offene Hilfen für behinderte oder von einer Behinderung bedrohte Kinder an. „Dieses Präventionsangebot richtet sich an Kinder von Geburt bis zum Schuleintritt. Es bietet Unterstützung für Eltern und andere Bezugspersonen im Lebensumfeld des Kindes, etwa die Familie, Kindergruppen oder Kindertagesstätten“, erläuterte Katja Diehl.

Manfred Görig sieht in der Präventionsarbeit ein wichtiges, vorsorgendes Angebot. „Leider bedarf es oft intensiver Überzeugungsarbeit, um die Perspektiven einiger Entscheider dafür zu schärfen, dass öffentliche Mittel in Präventionsprogrammen gut angelegt sind“, sagte der SPD-Politiker. Mit einer präventiven und vorausschauenden Sozialpolitik könne der Vogelsbergkreis einen Betrag dazu leisten, ein Anwachsen der Fallzahlen im Pflichtleistungsbereich zu verlangsamen. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, neben unserer täglichen Arbeit, auch die öffentliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung zu verändern und neue Perspektiven zu eröffnen“, erklärte Haberzettl.

Görig und die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes der Behindertenhilfe sind sich darin einig, dass der Landeswohlfahrtsverband Hessen bestehen bleiben muss. Immer wieder hatte es Diskussionen um eine mögliche Auflösung des Verbandes gegeben. „Durch die Arbeit des Landeswohlfahrtsverbandes wurden gute und einheitliche Standards in der hessischen Sozialpolitik geschaffen. Eine Zurückverlagerung der Aufgaben in die Kommunen gefährdet diese Erfolge und birgt die Gefahr einer Sozialpolitik nach Kassenlage“, gab Walter Fricke zu bedenken. „Der Vogelsbergkreis profitiert von der Arbeit des Landeswohlfahrtsverbandes. Eine Auflösung hätte sowohl für die im Kreis vorhandenen Angebote als auch für die Finanzierung des sozialen Bereiches im Vogelsbergkreis negative Auswirkungen. Deshalb hat die SPD eine Auflösung des Landeswohlfahrtsverbandes schon immer abgelehnt“, sagte Görig zum Abschluss des Besuchs.

Einen Wunsch gab Katja Diehl dem SPD-Politiker noch für die Bundesebene mit auf den Weg: „Anstelle von Einzelfallentscheidungen erhoffen wir uns künftig eine stärkere Vereinheitlichung der Sozialpolitik durch bundesgesetzliche Regelungen“, so die Vorsitzenden der Vogelsberger Behindertenhilfe.