
VOGELSBERGKREIS. Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete und Landratskandidat Manfred Görig besuchte am vergangenen Montag das Haus am Kirschberg in Lauterbach um sich über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte zu informieren. Im Dialog mit dem Geschäftsführer Bodo Kester, den Dipl. Sozialpädagogen Gerhild Hoos-Jacob und Heinrich Conrad sowie mit Christine Nies, der Vorsitzenden des Vereines Hilfe für das verlassene Kind, besprach Görig die aktuellen, vielschichtigen Aufgaben der Einrichtung sowie die Voraussetzungen einer vorausschauenden Jugend- und Sozialpolitik im Vogelsbergkreis.
Görig unterstrich die Bedeutung des Hauses am Kirschberg für die Sozialstruktur des Vogelsbergkreises. Seit der Gründung der Einrichtung vor 38 Jahren habe sich nicht nur die Struktur der Gesellschaft verändert sondern auch das Haus am Kirschberg habe sich den Veränderungen und Herausforderungen immer angepasst. Seit dem Start mit einer Mutter-Kind Gruppe habe sich viel getan. Heute beschäftigt das Haus am Kirschberg 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Region, die sich mit unterschiedlichsten Angeboten um mehr als 100 Jugendliche und Familien im Vogelsbergkreis kümmern.
Die sozialen Einrichtungen reagieren letztendlich auf gesellschaftliche Problemlagen. Es ist festzustellen, dass Erziehungshilfe auch im ländlichen Vogelsbergkreis immer stärker nachgefragt wird. Diese Entwicklung betrifft nicht nur den Ballungsraum, erläuterte Bodo Kester. Der Geschäftsführer des Hauses am Kirschberg möchte die Sinne dafür schärfen, dass soziale Arbeit nicht als reiner Kostenfaktor gesehen werden darf sondern auch als Wirtschaftsfaktor für die Region gesehen werden muss. Alle unsere Beschäftigten verdienen ihr Geld in der Region und geben es hier auch wieder aus. Und auch unsere Einrichtung selbst fragt Dienstleistungen vor Ort nach und sorgt damit für Aufträge und Umsatz im Vogelsbergkreis, unterstrich Kester.
Manfred Görig sprach sich dafür aus, eine präventive und vorausschauende Sozialpolitik im Vogelsbergkreis zu betreiben. Die Sozial- und Jugendhilfeplanung soll künftig permanent fortgeschrieben werden, so der SPD-Politiker. In Trägerkonferenzen sollen die Aufgabenschwerpunkte zwischen dem öffentlichen Träger und den freien Trägern abgestimmt und koordiniert werden. Konzeptionelle Vorstellungen sollen im Jugendhilfeausschuss besprochen werden. Leistungen müssten weiterentwickelt und dezentrale, gut erreichbare Angebote für die Rat- und Hilfesuchenden angeboten werden. Am 20. Juni werde sich der Vogelsberger Kreistag bereits mit einer Konzeption für frühe Hilfen beschäftigen, die auch in den zuständigen Fachausschüssen des Kreistages beraten werden soll.
Görig machte zum Abschluss seines Besuches deutlich, dass er den Dialog mit dem Haus am Kirschberg gerne fortführen möchte. Die Sozialpolitik sei einer der Arbeitsschwerpunkte der neuen Kreiskoalition aus SPD, Grünen und FW. Voraussetzung für die Stärkung der sozialen Struktur im Vogelsbergkreis sei dabei ein enger und regelmäßiger Austausch mit den Einrichtungen und Trägern, betonte Görig.