
VOGELSBERGKREIS. Der Dialog zwischen den Religionen und Kulturen stand im Mittelpunkt eines Besuches von Vogelsberger SPD-Politikern beim Islamischen Verein in Alsfeld. Der vom sozialdemokratischen Kreistagsbewerber Ahmet Can initiierte Gedankenaustausch fand im Anschluss an das Freitagsgebet in den Räumen der Alsfelder Moschee statt. Begleitet wurde Can dabei vom SPD-Landratskandidaten und Spitzenkandidaten zur Kreistagswahl, Manfred Görig, Swen Bastian, dem SPD-Spitzenkandidaten für die Alsfelder Stadtverordnetenversammlung, und weiteren Vertretern der SPD aus Alsfeld.
Der 41-jährige Webmeister Can, der in der Türkei geboren wurde, lebt seit vielen Jahren in der Burgenstadt Schlitz und besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Als Angehöriger von zwei Kulturkreisen versteht sich der Sozialdemokrat als Ansprechpartner für alle Mitbürger nicht-deutscher Herkunft und möchte künftig direkte Schnittstelle zur Kreispolitik sein. Zuwandererfamilien verfügen über Potenziale. Fremdsprachkenntnisse und persönliche Erfahrungen sind ein Gewinn, das haben heute auch viele Arbeitgeber erkannt, sagte Ahmet Can.
Angesichts der demografischen Entwicklung sei Integration eine wichtige Frage auch für den Vogelsbergkreis. Unsere Region braucht jeden einzelnen klugen Kopf, sagte Manfred Görig. Um im Wettbewerb mit anderen Regionen zu bestehen, könne der Vogelsberg auf niemanden verzichten. Eine qualifizierte Berufsausbildung ist dabei von entscheidender Bedeutung für den Einstieg ins Berufsleben und eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft, erklärte der SPD-Landratskandidat. Es sei wichtig weitere Unternehmer für die Berufsausbildung zu gewinnen und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Einstieg und der Absolvierung einer Berufsausbildung zu unterstützen. Damit kann eine wichtige Grundlage gelegt werden, um dem Fachkräftebedarf unserer regionalen Unternehmen insbesondere vor dem Hintergrund des immer größer werdenden Fachkräftemangels zu begegnen, sagte Görig.
Thematisiert wurde auch die Möglichkeit der politischen Partizipation von Mitbürgern nicht-deutscher Herkunft. Viele Migrantinnen und Migranten engagierten sich wirtschaftlich, kulturell und sozial in ihrer neuen Heimat und leisteten damit einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft. Bei der Kommunalwahl sind alle EU-Bürger wahlberechtigt, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in Hessen haben, sagte der Alsfelder SPD-Vorsitzende Swen Bastian. Wer seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, sollte auf kommunaler Ebene auch über die Gestaltung seines unmittelbaren Lebensumfeldes mitentscheiden und an der Wahl teilnehmen können, so Bastian. Einig war man sich zum Abschluss des gemeinsamen Gedankenaustausches in dem Wunsch von Initiator Ahmet Can, den offenen Dialog mit dem Islamischen Verein, der in Alsfeld seit fast drei Jahrzehnten gute Tradition ist, auch künftig weiter fortzuführen.