
VOGELSBERGKREIS. Mit Kopfschütteln reagieren die Vogelsberger JUSOS auf die vollkommen schräge Bewertung des SPD-Kreisparteitages durch die Junge Union. Der Vogelsberger CDU-Nachwuchs verwende in seiner jüngsten Pressemitteilung auch noch falsche Zahlen und bewege sich mit der Einschätzung zur nahezu einmütigen Wahl von Manfred Görig zum Spitzenkandidaten zur Kommunalwahl und zum Landratskandidaten der SPD fernab jeder Realität.
Wenn die Junge Union behauptet, Manfred Görig sei noch vor wenigen Wochen mit 100% Zustimmung nominiert worden, dann ist das schlichtweg eine falsche Behauptung, stellt JUSO-Sprecher Jan Bohl aus Schlitz klar. Der Vogelsberger SPD-Vorsitzende sei am 25. September des vergangenen Jahres mit 98,8% der abgegebenen Delegiertenstimmen auf einem Parteitag zum SPD-Spitzenkandidaten zur Kreistagswahl gewählt worden. Bei der jüngsten Wahl zum SPD-Landratskandidaten habe Manfred Görig ein Ergebnis von 95,2 % der abgegebenen Stimmen erhalten. Von 84 anwesenden Delegierten hätten 80 mit Ja gestimmt, bei zwei Enthaltungen und zwei Nein-Stimmen. Beide Ergebnisse sind überzeugend. Die fast einmütige Zustimmung für Manfred Görig ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die SPD geschlossen hinter ihrem Kandidaten steht, so JUSO-Chef Bohl.
Die jüngsten Einlassungen der Jungen Union sind völlig daneben und nur durch den aktuellen Wahlkampf und die Konzeptions- und Kandidatenlosigkeit der CDU zu erklären, sagte JUSO-Sprecher Maximilian von Heyden aus Lauterbach. Die Pressemitteilung der Jungen Union werde bestenfalls noch vom CDU-Nachwuchs selbst verstanden und geglaubt. Für alle anderen sei klar zu erkennen, dass man mit einer kopflosen Kampagne gegen Manfred Görig versuche, von eigenen, akuten Problemen abzulenken.
Es ist schon abenteuerlich, dass ausgerechnet die Junge Union die überzeugenden Wahlergebnisse der SPD als enttäuschend bezeichnet, so von Heyden. Wenn der CDU-Nachwuchs das Ergebnis von Manfred Görig als Enttäuschung betrachte, dann müsse man die Frage stellen, wie die Junge Union die katastrophalen Wahlergebnisse des CDU-Spitzenpersonals beurteile. Beim CDU-Kreisparteitag in Herbstein hätten die ersten drei Kandidaten der CDU-Kreistagsliste ganz schlechte Ergebnisse eingefahren. Der CDU-Spitzenkandidat zur Kommunalwahl Hans Heuser hat das zweitschlechteste Ergebnis aller Kandidaten erhalten. Heuser hat von 85 möglichen Stimmen lediglich 56 CDU-Delegierte davon überzeugt mit Ja zu stimmen, so die JUSOS. Das seien lediglich 65,8 Prozent. Der CDU-Kreisvorsitzende Ulrich Künz habe von den Delegierten nur 65 Stimmen erhalten, auch ihm hätten 20 Parteimitglieder die Stimme verweigert. Und schließlich komplettiere die Alsfelderin Anita Schlorke mit dem schlechtesten Ergebnis von nur 50 Ja-Stimmen die Top 3 der CDU-Kreistagsliste. Angesichts solcher Ergebnisse hätten diese Kandidaten nach den Bewertungsmaßstäben der Jungen Union wohl direkt wieder von der Liste herunter gehen müssen, meinen die Jusos. Wer auf einem CDU-Parteitag solche Ergebnisse abliefert, sollte sich lieber um die Geschlossenheit der eigenen Partei sorgen, anstatt Kritik an der geschlossenen SPD zu üben, erklärte Maximilian von Heyden abschließend.