
Mit der Anordnung eines ganztägigen Fahrverbotes für LKW im Transitverkehr mit einem Gesamtgewicht über 12 Tonnen im September 2006 ging auch die Aufhebung des zuvor auf Teilbereichen der B254 gültigen Nachtfahrverbotes für LKW ab 4 Tonnen einher. Grund genug für eine Bürgerinitiative aus Eudorf, um sich mit einer Petition an den Hessischen Landtag zu wenden um für die lärmgeplagten Anwohner die Wiedereinführung eines LKW-Nachtfahrverbotes zu fordern. Manfred Görig hatte sich bereits an Verkehrsminister Posch (FDP) gewandt, um das Vorhaben der Eudorfer Bürger zu unterstützen. Nun hat der SPD-Abgeordneten ein Antwortschreiben des Ministers erhalten.
Durch das ganztägige Fahrverbot für LKW über 12 Tonnen im Transitverkehr sollte verhindert werden, dass mautpflichtige Fahrzeuge die Bundesstraße 254 zwischen der Anschlussstelle Felsberg an der A49 und Fulda als Ausweichstrecke zur Kosteneinsparung nutzen. Neben dem ortsansässigen Verkehr ist aber auch der so genannte regionale Wirtschaftsverkehr von dem Durchfahrtsverbot freigestellt. Mit einer Petition haben die Eudorfer Bürger darum gebeten, das bis September 2006 bestehende LKW-Nachtfahrverbot für die Ortsdurchfahrt von Alsfeld-Eudorf wieder einzuführen und strenger überwachen zu lassen.
Wie der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Manfred Görig mitteilt, nimmt der Hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Dieter Posch (FDP), in einem Antwortschreiben nun Stellung zu dem Wunsch der Eudorfer Bürger. Der Minister stelle in seinem Schreiben unter Bezugnahme auf Lärmberechnungen aus den Jahren 2005 und 2007 für die Ortsdurchfahrt von Eudorf fest, dass der durch ein Nachtfahrverbot zu verdrängende LKW-Anteil so gering sei, dass eine Minderung des Lärmpegels um 3 dB(A) nicht erreicht werden könne. Da Pegelminderungen unterhalb dieses Wertes für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar und daher unverhältnismäßig wären, seien nach Ansicht des Ministers die rechtlichen Voraussetzungen für ein LKW-Nachtfahrverbot nicht gegeben.
Ich bin mit der Antwort des Verkehrministers nicht zufrieden und werde mich umgehend noch einmal an Herrn Posch wenden, stellte der SPD-Abgeordnete Manfred Görig klar. Die Anwohner hätten ein Anrecht darauf, dass die Lärmbelästigung auf Grund aktueller Datengrundlagen betrachtet würde. Die Lärmberechnungen aus den Jahren 2005 und 2007 hätten hier nur eine begrenzte Aussagekraft. Es bedarf in jedem Fall weiterer Überprüfungen, ob es sich bei dem nächtlichen LKW-Verkehr in Eudorf tatsächlich nur um den zulässigen ortsansässigen Verkehr und regionalen Wirtschaftsverkehr handelt, oder ob auch Transitverkehr die Nachtruhe der Anwohner stört, forderte Görig. Sollte sich bei den Überprüfungen herausstellen, dass das Fahrverbot von nicht zugelassenen LKW umgangen werde, müssten der Verordnungsgeber und die Straßenverkehrsbehörde umgehend aktiv werden, um die Nachtruhe der Anwohner in Eudorf vor dem Lärm des unerlaubt verkehrenden Schwerlastverke hrs zu schützen, sagte Görig abschließend.