
Lauterbacher Anzeiger vom 17.09.2010
ULRICHSTEIN (gst). "Ein Satz für Ulrichstein": Dazu hatte der SPD-Ortsverein Ulrichstein eine Postkartenaktion ins Leben gerufen, in der Bürger das aufschreiben und vermerken konnten, was ihnen als Bewohner von Ulrichstein "unter den Nägeln brennt". Jetzt wurde ausgewertet.
Insgesamt wurden 49 Karten abgegeben, wie der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Ulrichstein Heiko Müller auf dem "Spätschoppen", zu dem die Einwohner geladen waren, ausführte. Es hätten 28 Personen teilgenommen, und es habe 58 Anregungen gegeben. Müller erläuterte, dass er die Anregungen in Kurzform gebracht und diese zur besseren Übersicht geordnet habe.
15 Anregungen der Bürger befassten sich mit Verschönerungs- und Pflegemaßnahmen, es wurden anonyme und andere Bestattungsformen in allen Stadtteilen sowie die Errichtung einer Urnenwand in Ulrichstein angeregt. Im Bereich der Verkehrssicherheit wurden Geschwindigkeitsmessungen gefordert, und man wolle den Schulweg sicherer machen, durch Straßensperrungen oder Zebrastreifen. Moniert wurden auch der Zustand von Straßen und die schlechte Anbindung an Schotten für den Schulbesuch. Für Jugendliche wurde das Fehlen eines Spielplatzes angemahnt, ebenso eine bessere Breitbandversorgung und sogar kostenloses DSL für alle. Aus der Versammlung wurde die Verbesserung des Handy-Empfangs für Feldkrücken gefordert.
Durch das Abschalten der Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden soll Geld eingespart werden. Außerdem wurden Touristen zitiert, die einen heruntergekommenen Eindruck durch verwahrloste Häuser gewonnen hätten. Katastrophal sei die ärztliche Versorgung, so eine andere Feststellung. Weitergeführt werden soll auch der Demografie-Dialog, damit das Leben im Dorf bezahlbar bleiben und man auch den Schulstandort erhalten könne. Ein Kinder- und Jugendforum sei nötig, um Perspektiven für diese Altersgruppen entwickeln zu können. Bei der Vorstellung der Punkte wurde der mangelnde Informationsaustausch seitens der Politik kritisiert, und dass man bei Stadtverordnetensitzungen kein Rederecht habe. Natürlich wurde auch das Thema Wasser- und Abwasserversorgung thematisiert.
Heiko Müller hatte eingangs festgestellt: "Wir versprechen nicht, dass wir alle genanten Ideen und Vorstellungen umsetzen können, aber wir werden alle Vorschläge ausführlich diskutieren. Einige Dinge lassen sich kurz- bis mittelfristig umsetzen, andere brauchen sicherlich etwas mehr Vorlauf."
Auf der Internetseite des SPD-Ortsvereins Ulrichstein, so Müller, sei die komplette Zusammenfassung der Aktion noch einmal nachzulesen. Er bat darum, den Dialog weiterzuführen, denn man sei weiterhin für Anregungen und Wünsche dankbar.