CDU unzufrieden mit eigenem Spitzenpersonal

Swen Bastian
Swen Bastian, stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender.

VOGELSBERGKREIS. Die Parteibasis der Vogelsberger CDU sei offensichtlich unzufrieden mit der Arbeit ihres eigenen Spitzenpersonals, stellt die SPD-Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung fest. Der CDU-Spitzenkandidat zur Kommunalwahl und Fraktionschef im Kreistag, Dr. Hans Heuser, sei am vergangenen Wochenende von den Delegierten des CDU-Kreisparteitages in Herbstein mit dem zweitschlechtesten Ergebnis auf Platz eins der CDU-Kreistagsliste gewählt worden. Heuser habe von 85 möglichen Stimmen lediglich 56 auf sich vereinigen können.

Auch der CDU-Kreisvorsitzende Ulrich Künz, zugleich Vorsitzender des Vogelsberger Kreistages, habe von den Delegierten des CDU-Kreisparteitages nur 65 Stimmen erhalten, 20 Parteimitglieder hätten ihrem Vorsitzenden die Stimme verweigert. „Angesichts dieses Ergebnisses dürfte sich der Kirtorfer Bürgermeister nur mäßig über seine Wahl auf den zweiten Platz der CDU-Kreistagsliste gefreut haben“, sagte der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Swen Bastian. Auf Platz drei komplettiere die Alsfelderin Anita Schlorke, die an Stelle der „über Parteigrenzen hinweg geachteten“ Ingeborg Beckmann-Launer angetreten war, mit dem schlechtesten Ergebnis von 50 Stimmen die „Top 3“ der CDU-Liste.
„Die Mehrzahl der übrigen Kandidaten konnte jeweils mehr als 80 Delegiertenstimmen auf sich vereinigen. Dieses Ergebnis lässt den Schluss zu, dass die Vogelsberger CDU-Parteibasis mit der Arbeit ihres politischen Spitzenpersonals nicht in vollem Umfang einverstanden ist“, so der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende. Gerade bei wichtigen kreispolitischen Themen habe die CDU und die von ihr getragene „bürgerliche“ Kreiskoalition ein schlechtes Bild abgegeben und durch innere Zerstrittenheit ihre eigene Handlungsfähigkeit in Frage gestellt. „Die Delegierten des CDU-Kreisparteitages haben offensichtlich nicht vergessen, dass führende CDU-Kreispolitiker ihrem eigenen Landrat Rudolf Marx bei der Entscheidung über die Zukunft des Vogelsberger Kreiskrankenhauses die Gefolgschaft verweigert haben. Das Spitzenpersonal der Vogelsberger CDU hat beim Herbsteiner Parteitag für politische Fehlentscheidungen und innerparteiliche Ränkespiele die gelbe Karte von der Parteibasis erhalten“, so Bastian abschließend. Gut ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl müsse der Union ein solches Ergebnis zu denken geben.