
Die CDU hat mit dem Wochenend-Beschluss ihres Landesverbandes zur geplanten Wahlkreisreform, der die Stadt Schotten, die Vogelsberg-Gemeinde Schwalmtal sowie die Stadt Grebenau aus dem bisherigen Wahlkreis 174 Gießen/Vogelsberg herauszutrennen versucht, alles andere als eine richtige und souveräne Entscheidung getroffen. Es ist eine fragwürdige Entscheidung, die einer unhistorischen Aufteilung und Zerstückelung gewachsener Strukturen Vorschub leistet. Dagegen protestiere ich mit allem Nachdruck. Jeder, der etwas für einen Wahlkreis erreichen will, wird es als sehr hilfreich schätzen, wenn man durch jahrelange Verbindungen mit den betroffenen Menschen und den kommunalen Entscheidungsträgern weiß, wo der Schuh vor Ort drückt. Daher bin ich froh, dass der Landesvorstand der SPD beschließen wird, den Wahlkreis Gießen/Vogelsbergkreis unverändert in seinen bisherigen Grenzen bestehen zu lassen und hoffe sehr, dass der Landeswahlleiter sich diesen Überlegungen anschließt.
Darüber hinaus wäre es natürlich endlich wünschenswert – über 30 Jahre nach der Gebietsreform! und falls Veränderungen in den Wahlkreisen überhaupt nicht mehr abzuweisen sind, die Gebiete der Landkreise den Bundestagswahlkreisgrenzen anzupassen oder sie möglichst identisch zuzuschneiden. Das würde zum Beispiel für den Wahlkreis 174 auch bedeuten, dass die Gemeinden Wettenberg und Biebertal, die zwar zum Landkreis Gießen, aber nicht zum Bundestagswahlkreis Gießen gehören, diesem Wahlkreis dann zugeordnet würden. Der CDU-Beschluss zur Wahlkreisreform ist mir jedenfalls völlig unverständlich.